Ist unsere Kindertagesstätte nicht ein Fels in der Brandung? Eine Festung, wo Kinder vor den bösen Einflüssen der Umwelt, vor Vernachlässigung, Misshandlung und Missbrauch geschützt werden? Eine Insel, wo Kinder sie selbst sein können, die größtmögliche Freiheit haben, sich selbst verwirklichen können und sich wohl fühlen?“
Schöne, beruhigende Vorstellung, bestimmt ein großes Ziel jedes Erziehers und jeder Erzieherin in unserem Haus – nur leider nicht immer die Realität.
Unser Kinderhaus kann in der heutigen Zeit keine abgeschirmte Welt für sich sein. Wir müssen uns unserem Umfeld öffnen, d.h. der Natur und der Kultur, der Wirtschaft
und der Technik. Wir wollen unseren Kindern möglichst vielseitige und immer wieder andersartige Erfahrungen in ganz unterschiedlichen Bereichen und Lebenssituationen
vermitteln. Wenn man es genauer betrachtet, sind wir ein „Basislager für Expeditionen“ in unsere Umwelt.
Umwelterkundungen umfassen Spaziergänge durch den Stadtteil Düsseldorf-Rath, z. B. zum Aaper Wald, zu Wiesen, zur Bücherei, zum Bäcker, zum Supermarkt usw. Bei
solchen Exkursionen handelt es sich um „durchgängig pädagogische Situationen“. Wir gehen nicht nur in den Wald, um an der frischen Luft zu sein. Wir nehmen jahreszeitlich
bedingte Veränderungen der Natur wahr, wir lernen die Namen verschiedener Baum- und Pflanzenarten kennen, Blattformen und Rindenstrukturen werden verglichen, wir betrachten kleine Insekten im Lupenglas, beobachten Tiere etc. Auf diese Weise werden alle Sinne der Kinder angesprochen und geschult.
Wir laufen mit den Kindern die Straße entlang, damit sie Haus, Fenster und Giebelformen sowie Blumen und Gemüsearten kennenlernen können. Bei solchen Ausflügen kommt es oft zu ungeplanten Kontakten mit Nachbarn und Passanten, so dass die Kinder flüchtige oder auch längerfristige Beziehungen zu Menschen ganz unterschiedlichen Alters aufbauen können. Sie lernen andere Menschen und ihre Berufe kennen und die Kinder entwickeln soziale und kommunikative Fähigkeiten. Für
unsere Fachkräfte ist es selbstverständlich, bei Ausflügen Fragen der Kinder aufzugreifen und zu beantworten.
Daran anknüpfend greifen sie in der KiTa entsprechende Themen wieder auf und vertiefen sie, indem Bilder betrachtet, in Büchern etwas nachgeschlagen und mitgebrachte Gegenstände wie Steine oder Blätter intensiv betrachtet werden.
Nicht immer reicht das Grundwissen der Erzieherinnen unseres Hauses aus. In solchen Fällen können Dritte hinzugezogen werden – z. B. berufstätige Personen wie Polizisten, Garten- und
Landschaftsbauer, Förster, Bäcker, Briefträger usw. Eine Zusammenarbeit mit Außenstehenden ist unverzichtbar. In regelmäßigen Abständen besuchen Kleingruppen andere Institutionen. Dazu gehören
Polizei, Feuerwehr, Flughafen, Museen, naheliegende Schulen und Kindergärten, lokale Geschäfte etc. Dort müssen beschäftigte Personen erst den Zugang zu der jeweiligen Einrichtung gestatten,
sowie der Kindergruppe als Gesprächspartner oder „ Führer“ dienen.
Auf der anderen Seite holen wir die Erwachsenenwelt wiederum in unsere Kita. Beispielsweise besucht uns regelmäßig ein Polizist unseres Bezirkes, er führt alltägliche Gespräche, baut Hemmungen
der Kinder u.a. „vor der Uniform“ ab, führt Verkehrserziehung durch, besucht mit uns „seine Wache“ und ist in beratener Funktion für die Mitarbeiter der Einrichtung tätig. Ein Elternteil oder ein
anderer Erwachsener stellt seinen Beruf, sein Hobby oder ein Musikinstrument in einer Kindergruppe vor. Bei uns werden Eltern und Familien zum gemeinsamen Gespräch, zum Feiern, zum Basteln oder
zum Spielen eingeladen. Wichtig ist dabei, dass solche Außenkontakte gemeinsam mit den Kindern vor- und nachbereitet werden. Es wird besprochen, welche Einrichtung aufgesucht werden soll,
was die Kinder dort interessieren könnte, welche Fragen auftreten können u.v.m. Auf diese Art und Weise werden neu erworbene Kenntnisse und Fähigkeiten vertieft und erweitert.
Durch Exkursionen und Besichtigungen wird die soziale, kognitive und emotionale Entwicklung der Kinder gefördert. Sie integrieren sich in das kommunale Leben und in das „Gemeinwesen“ der
Öffentlichkeit. Sie lernen die örtlichen Gebräuche kennen und entwickeln ein Wir- und Heimatgefühl. Dadurch entsteht eine Qualität
des Zusammenlebens von Kindern mit Erwachsenen und Senioren, mit anderen Kulturen und Bräuchen und mit behinderten Menschen.
Öffnung unserer Kindertagesstätte bedeutet, dass Erzieherinnen und Erzieher aktiv sind und sich für eine qualitativ hochwertige, kindgemäße und entwicklungsfördernde
Kita einsetzen. Die Mitarbeiter nehmen regelmäßig an Berufs- und Fachversammlungen teil. So z. B. an Treffen für Leiterinnen und Erzieherinnen oder Fort- und Weiterbildungen, die zum größten Teil durch unseren Dachverband, den Deutschen Paritätischen Wohlfahrtsverband (DPWV), angeboten werden. Dort werden wichtige Informationen an uns weitergegeben und entsprechende Kriterien wie Anforderungen an unsere Aus- und Weiterbildung oder sinnvolle Rahmenbedingungen für Kitas erarbeitet. Diese werden dann öffentlich gemacht und gegenüber Politik und anderen Entscheidungsträgern geäußert.
Aber auch vor Ort sind wir aktiv. Wir setzen uns für eine Anpassung der Öffnungszeiten an den Bedarf der Eltern ein, für Renovierung und bessere Ausstattung der Einrichtung, für gute Betreuung von Praktikanten/innen der Fachschulen. Dabei orientieren wir uns stark an den Interessen, Wünschen und Bedürfnissen der Eltern.
Nach dem Kinder- und Jugendschutzgesetz sollen sich Erzieherinnen und Erzieher für eine Verbesserung der Lebensbedingungen von Kindern und Familien einsetzen. Damit meinen wir konkrete
Hilfsangebote und Maßnahmen, die der Schaffung besserer Entwicklungsbedingungen für Kinder und Eltern dienen sollen. In sehr gutem Kontakt stehen wir zu Beratungs- und psychosozialen Diensten der
Stadt Düsseldorf, die dem Jugendamt unterstehen. Außerdem arbeiten wir zusammen mit der Erziehungsberatungsstelle der Caritas, niedergelassenen Psychologen, dem Frühförderzentrum der Stadt,
Jugendhilfeeinrichtungen, heilpädagogischen Diensten und Einrichtungen, Fach- und Grundschulen sowie Kindertagesstätten in unserem Einzugsbereich.
In jedem Kindergartenjahr bekommen wir Besuch vom logopädischen Dienst der Stadt Düsseldorf. Durch die Vernetzung von Kontakten ist es möglich, den Eltern ein individuelles Hilfsangebot für ihr
Kind zu vermitteln. Diese Art von Unterstützung der Kinder und Eltern spiegelt sich positiv wieder und bestärkt somit in jeglicher Hinsicht
die Belange der Einrichtung.
Vielfach wird Öffentlichkeitsarbeit auf das Erstellen von Elternbriefen, Informationsveranstaltungen, Festlichkeiten und Kontakte zur Zeitung reduziert. Für uns bedeutet „öffentlich“ sein, das Bild von unserer Einrichtung bedeutsam zu prägen und zu pflegen. Öffentlichkeitsarbeit fängt bei jeglichem Kontakt zwischen Kindern, Eltern und Erziehern/innen an: Wie begrüßt man sich untereinander, wie verabschiedet man sich, wie werden besondere Aktivitäten und Kontakte angeboten, wie sind die Räumlichkeiten gestaltet usw.
Dies fordert in erster Linie die Zusammenarbeit von Eltern und Familie mit den Fachkräften der Einrichtung. Es steht immer im Vordergrund, welchen Eindruck die Eltern von der pädagogischen Arbeit, der Betreuung ihres Kindes und von der Elternarbeit in unserer Kita gewinnen. Letztendlich sind Eltern und Besucher die entscheidenden Personen, die ihre Meinung in die Öffentlichkeit tragen. Der Einsatz unserer Mitarbeiter konzentriert sich stark auf Öffentlichkeitsarbeit mit und für unsere Eltern. Die Arbeit mit ihren Kindern wird transparent gemacht, pädagogische Ansätze und unsere Konzeption werden fachkundig vermittelt und sind jederzeit für Eltern einsehbar. Hospitation, Mitarbeit und Mitbestimmung sind jederzeit willkommen.
Wir setzen uns als Team mit der Vielzahl von Formen der Öffentlichkeitsarbeit auseinander. Dies führt automatisch zur Reflexion des eigenen pädagogischen Handelns und der Elternarbeit in
unserem Haus. Nachfolgend eine Auflistung von konkreten Aktionen und schriftlichem Material unserer Öffentlichkeitsarbeit:
Alle Teammitglieder wählen gemeinsam mit Kindern, Eltern und Vorstand geeignete Aktionen und Dokumentationen aus. Diese werden in die Jahresplanung integriert.
Bei den Vorbereitungen werden alle miteinbezogen.
Von den Erfahrungen und schönen Erinnerungen an verschiedene Aktionen, Ausflüge und Feste erzählen Kinder, Eltern, Besucher, Erzieherinnen und Erzieher oft wochenlang. Diese Erzählungen werden dann von der Vorfreude auf neue Dinge übernommen.